Gravierende Sicherheitsmängel im Organspende-Register

Der Eidg. Datenschutzbeauftragte (Edöb) eröffnet eine Sachverhaltsabklärung zum Nationalen Organspende-Register von Swisstransplant, nachdem die Behörde vom «SRF Kassensturz» auf gravierende Sicherheitsmängel und Datenschutzprobleme hingewiesen wurde.

Swisstransplant

Wie der «Kassensturz» gestern berichtete, soll es beim Nationalen Organspende-Register von Swisstransplant möglich sein, eine Person ohne dessen Wissen zu einem Organspender zu machen. Wie der Fernsehbeitrag zeigte, werden beispielswiese auch hochgeladene Fotos nicht überprüft. Bis heute sind rund 130’000 spendewillige Personen im Organspende-Register eingetragen.

Register trotz Mängel bereits wieder online

Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte hat nun ein formelles Verfahren eröffnet. Swisstransplant habe die Vorwürfe sehr ernst genommen, schreibt das Organspenderegister auf der Webseite, die zunächst offline genommen wurde.

Am 18. Januar hat die Stiftung das Register wieder aufgeschaltet mit der Begründung, dass das Register ansonsten den Spitälern nicht zur Verfügung stehe und der Wille einer verstorbenen Person nicht bekannt wäre. Das Register wird aber derzeit nach wie vor durch den Edöb geprüft. Wer Zweifel am Register habe, könne seinen Eintrag löschen, schreibt Swisstransplant auf der Webseite.

Sachverhaltsklärung eingeleitet

Der Edöb erklärte im Fernsehbeitrag, es gebe Alternativen, um den Nachweis der Identifikation einer Person aus dem Register zu verbessern. Bei den Daten im Register zur Dokumentation handele es sich um besonders schützenswerte Daten, deren Sensibilität der Edöb Adrian Lobsiger als besonders schützenswert einstuft.

Es sei aus Sicht des Edöb offensichtlich, dass die Bekanntmachung der angezeigten Mängel «geeignet sei», das Vertrauen der Öffentlichkeit in das System der Organspende in der Schweiz zu beeinträchtigen, heisst es in einer Mitteilung bei der Bundesstelle. Vor diesem Hintergrund soll die eingeleitete Sachverhaltsabklärung dazu beitragen, dass  datenschutzkonforme Lösungen zur Bearbeitung der fraglichen Personendaten gefunden werden können.

Quellen: Edöb/SRF

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