GVZ beschafft E-Kleintanklöschfahrzeug

Die GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich will den Einsatz von alternativ angetriebenen Löschfahrzeugen auf längere Sicht prüfen und hat ein neu entwickeltes, rein elektrisch angetriebenes Kleintanklöschfahrzeug (E-KTLF) beschafft. Dieses wird ab Ende Juni während einer zweijährigen Pilotphase im Ausbildungszentrum Andelfingen auf seine Einsatztauglichkeit getestet und anschliessend in den ordentlichen Ausbildungsbetrieb integriert.

Das rein elektrisch angetriebenes Kleintanklöschfahrzeug (E-KTLF). Bild: zVg

Die Beratung und Unterstützung der Zürcher Feuerwehren bei der Fahrzeugbeschaffung gehört zu den Kernaufgaben der GVZ. Eine designierte Arbeitsgruppe analysiert Entwicklungen rund um alternative Antriebsmöglichkeiten bei Feuerwehrfahrzeugen und gibt den Feuerwehren Empfehlungen ab.

Aktuelle Analysen zeigen, dass bei geringer jährlicher Kilometerleistung (weniger als 2’000 km) Tanklöschfahrzeuge mit Elektroantrieb sehr wenige ökonomische und ökologische Vorteile gegenüber Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor haben, wie die GVZ schreibt. Im Ausbildungszentrum Andelfingen, wo ein Tanklöschfahrzeug praktisch täglich in Betrieb sei, können die Nachhaltigkeitsvorteile eines Elektroantriebs ausgeschöpft werden.

Renato Mathys, Leiter Feuerwehr bei der GVZ, erklärt: «Als Partnerin der Zürcher Feuerwehren ist es uns wichtig, gegenüber Gemeinden und Feuerwehrorganisationen als kompetente Auskunftsstelle agieren zu können. Mit dem Einsatz des E-KTLF im täglichen Trainingsbetrieb schaffen wir für uns und die Feuerwehren gute Voraussetzungen, die Einsatztauglichkeit dieses Fahrzeuges in einem realen Umfeld intensiv zu testen.»

Optimierter Strom- und Wasserverbrauch

Auf das Ausschreibungsverfahren folgte laut GVZ die Auftragsvergabe an die Carrosserie Rusterholz AG in Richterswil. Das Fahrgestell stamme von der Viktor Meili AG in Schübelbach. Bei der Fahrzeugentwicklung lagen die Schwerpunkte auf Funktionalität, Leistungsfähigkeit, Sicherheit, Bedienbarkeit, Agilität und den geringeren Emissionen, wie ferner mitgeteilt wird.

Das E-KTLF, dessen Kaufpreis sich auf rund 485’000 Franken belaufe, biete Platz für sechs Angehörige der Feuerwehr und sei damit bestens für Ersteinsätze geeignet. Mit einem Gewicht von rund 7’500 Kilogramm und seiner Wendigkeit aufgrund der geringeren Grösse im Vergleich zu grösseren Tanklöschfahrzeugen sowie der gelenkten Hinterachse werde das Fahrzeug sowohl urbanen Gebieten als auch unwegsamem Gelände gerecht, heisst es. Das Fahrzeug verfüge über zwei temperaturgeregelte Batteriepakete à je 60 kWh und sei mit einem Onboard-Ladegerät, einem permanenten Allradantrieb mit sperrbarem Längsgetriebe sowie einer zuschaltbaren Allradlenkung ausgestattet.

Der Löschwassertank fasst 1’200 Liter. Eine Normaldruck- und eine Hochdrucklöschwasserpumpe lassen sich unabhängig voneinander oder in Kombination betreiben, wie die GVZ schreibt. Ein Novum sei die entwickelte prozessgesteuerte Bedarfsregelung der Löschpumpen, die bewirke, dass die Pumpendrehzahl automatisch auf ein Minimum abgesenkt werde, wenn kein Wasser abgegeben werde. Dadurch würden der Stromverbrauch erheblich optimiert und die Lärmemissionen stark reduziert. Sobald das Strahlrohr wieder geöffnet werde, erhöhe sich die Pumpendrehzahl rasch bis zum gewünschten Pumpendruck. Die Batteriekapazität sei so ausgelegt, dass die Pumpen während zwei Stunden rein elektrisch und unter Volllast betrieben werden könnten.

Die GVZ sieht die grössten Vorteile des Fahrzeuges bei der Wasser- und Energieeffizienz sowie den niedrigen Geräuschemissionen, die sich für Feuerwehrleute im Einsatz und ebenso für die Anwohnerinnen und Anwohner des Ausbildungszentrums positiv auswirken werden, wie der Gebäudeversicherer schreibt. Die Pilotphase werde zudem zeigen, welche CO2-Einsparungen möglich seien.

Ab Ende Juni im Einsatz

Nach der Präsentation des Fahrzeuges an der Suisse Public in Bern (6. bis 9. Juni 2023) und internen Tests durch Mitarbeitende des GVZ-Materialsupports wird das E-KTLF Ende dieses Monats dem Ausbildungszentrum Andelfingen übergeben, wie es abschliessend in der Medienmitteilung heisst.

Quelle: GVZ

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