Jede sechste E-Mail enthält Virus

Auf Locky folgen nun KePanger, PowerWare und Petya: Retarus verzeichne ein deutlich erhöhtes Aufkommen des Krypto-Trojaners Locky sowie neuer Variationen, wie der IT-Security-Anbieter schreibt. Laut einer aktuellen Auswertung wurden 17% aller eingehenden E-Mail-Nachrichten aufgrund eines Virenverdachts abgefangen, schreibt das Unternehmen.

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Im Durchschnitt enthielt im März jede sechste E-Mail, die an geschäftlich genutzte Postfächer gerichtet war, einen Virus. Insgesamt traten dabei stündlich so viele infizierte Nachrichten auf wie noch 2015 durchschnittlich in einem Monat. Die Analyse von Retarus ergab, dass dies in erster Linie auf den enormen Anstieg an Krypto-Trojanern zurückzuführen ist. Während im Februar nur etwa drei Prozent aller eingehenden E-Mails infiziert waren, stieg die Anzahl der aufgrund von Viren gefilterten Nachrichten im März bereits auf 17 Prozent. Der Grund: In diesem Zeitraum tauchten nach der ersten Locky-Bedrohungswelle zahlreiche weitere Varianten des Schädlings auf.

Da Krypto-Trojaner ihre Struktur schnell und häufig verändern und in der Folge innerhalb kürzester Zeit verschiedenste Ausprägungen auftreten, kann die Ransomware nicht sofort von jedem Virenscanner erfasst werden. Dennoch lässt sich die Sicherheit mithilfe professioneller Cloud Services erhöhen. Spezialisierte Anbieter von E-Mail Security Services greifen parallel auf mehrere Scanner zu, ergänzen dadurch ihre Filterregeln kontinuierlich und bieten somit immer den aktuellsten Schutz. Weitere Mechanismen wie etwa ein 4-fach-Virenscan erhöhen die Wahrscheinlichkeit zusätzlich, Erpressungstrojaner zeitnah zu identifizieren und zu blockieren.

Erhöhte Wachsamkeit erforderlich

Um sich vor Angriffen von Locky und ähnlicher Ransomware bestmöglich zu schützen, müssen E-Mail-Nutzer besonders wachsam sein. Retarus empfiehlt, die automatische Ausführung von eingebettetem Makro-Code in Office-Programmen zu deaktivieren und Makros nur dann auszuführen, wenn diese zwingend benötigt werden und entsprechende Dokumente aus bekannten Quellen stammen. E-Mail-Anhänge sollten Nutzer prinzipiell nur dann öffnen, wenn ihnen der Absender beziehungsweise der in der E-Mail beschriebene Vorgang vertrauenswürdig erscheint. Damit potenziell betroffene Daten schnell und möglichst ohne Verluste wiederhergestellt werden können, sollten wichtige Daten regelmässig per Backup gesichert werden. Dabei gilt es zu beachten, dass Locky auch externe Datenträger angreifen kann, wenn diese permanent mit dem Rechner verbunden sind. Vorsicht ist auch bei einem extrem trägen Ansprechverhalten des Rechners, hoher Festplattenaktivität ohne erkennbaren Grund oder Dateien mit der Endung .locky auf der Festplatte geboten. Um bestehende Sicherheitslücken zu schliessen, sollten zudem stets aktuelle Virenscanner-Versionen installiert sowie regelmässige Patches durchgeführt werden.

Pressemeldung Retarus

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