Lernende für Unfallgefahren sensibilisieren

Jährlich erleidet jeder achte Lernende einen Berufsunfall. Der Einstieg in die Berufswelt kann nicht nur interessant, sondern auch gefährlich sein. Deshalb gilt es, den Nachwuchs für Unfallgefahren zu sensibilisieren.

Unfallprävention
Der Einstieg ins Berufsleben ist mit Unfallgefahren verbunden. © Suva

Für viele Jugendliche hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Während manche eine weiterführende schulische Ausbildung bevorzugen, wagen andere den Einstieg in das Berufsleben. Jedes Jahr sind es laut Bundesamt für Statistik (BfS) über 60’000 Jugendliche, die sich für eine Berufslehre entscheiden. 2021 verzeichnete das BfS gesamthaft rund 212’000 Jugendliche, die in einem Lehrverhältnis standen.

Lernende verunfallen doppelt so häufig

Dass der Einstieg ins Berufsleben auch mit Gefahren verbunden ist, zeigt ein Blick in die Statistik. Das Risiko, einen Berufsunfall zu erleiden, ist bei Lernenden praktisch doppelt so hoch wie bei den übrigen Arbeitnehmenden. Auch in der Freizeit ist das Unfallrisiko bei Lernenden 80 Prozent höher als bei den übrigen Mitarbeitenden. Pro Jahr kommt es gesamthaft zu fast 25’000 Berufs- und 43’000 Freizeitunfällen von Lernenden. Jährlich verunfallen gar zwei Lernende tödlich bei der Ausübung ihres Berufes.

Wichtige Vorbilder haben grossen Einfluss

Die Gründe, weshalb Lernende häufiger verunfallen, liegen auf der Hand. Für Berufseinsteiger ist alles neu, sie sind sich nicht gewohnt, mit Handwerkzeug und Maschinen umzugehen. Ausserdem unterschätzen viele die Gefahren oder überschätzen die eigenen Fähigkeiten. Viele Unfälle passieren zudem, weil Lernende sich nicht trauen, bei Unsicherheiten nachzufragen oder im Gefahrenmoment Stopp zu sagen. Darum haben Berufsbildner, Vorgesetzte, aber auch Mitarbeitende eine zentrale Rolle. Diese dienen als Vorbilder und haben die Aufgabe, die Lernenden an die Sicherheitskultur des Unternehmens heranzuführen.In diesem Zusammenspiel nimmt der Berufsbildner eine Schlüsselrolle ein. Er ist dafür verantwortlich, dass die Lernenden über die lebenswichtigen Regeln der Suva Bescheid wissen und diese Regeln systematisch instruiert und regelmässig wiederholt werden. Dazu gehört auch die Anwendung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA).

Wirkungsvolle Sicherheitskampagne

Die Suva hat 2012 mit der Kampagne «Sichere und gesunde Lehrzeit» einen Schwerpunkt auf die Unfallprävention bei Lernenden gesetzt. Das Angebot richtet sich an Berufsbildner, an Berufsschulen und letztlich an die Lernenden selbst und reicht von Online-Präventionsmodulen bis zu physischen Erlebnisparcours. Ein zentrales Präventionsmittel ist der Erlebnis-Parcours für die Arbeits- und Freizeitsicherheit und das Modul «Fit for work & life» für die psychische Gesundheit der Lernenden.

Auf diesen Parcours können Lernende bei insgesamt acht Stationen und fünf Teilmodulen am eigenen Leib erfahren, wie schnell ein Unfall passiert ist und worauf man achten muss, um diesen zu verhindern.

Die Arbeit der Suva zeigt Wirkung, denn seit 2014 ist im Trend ein Rückgang der Unfallzahlen bei Lernenden zu beachten.

Autor: Adrian Vonlanthen, Mediensprecher Suva 

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