Sichere .ch-Domains
Kürzlich diskutierten an der „Domain pulse“ Internet-Experten rund um die Themen Überwachung, Sicherheit und Governance des Internets. Mit den sicheren .ch-Domains und einem Gesetz für das Vorgehen bei Malware nehme die Schweiz eine Vorbildrolle ein, schreibt Switch.ch.
Anfang Februar 2016 trafen sich an der Veranstaltung „Domain pulse“ über 200 Internet-Experten und Meinungsmacher in Lausanne. Der Security-Experte Mikko Hyppönen wertet das Surfen im Internet als höchstes Sicherheitsrisiko. Er lobt die Schweiz für ihr Vorgehen gegen Malware: «Die Schweiz ist ein Land, das ein Gesetz hat, um Websites vom Netz zu nehmen, die Malware verbreiten.» Das sei sehr effektiv. Hyppönen sieht Daten als Währung: «Es gibt keine kostenlosen Suchmaschinen oder Cloud-Speicher. Wir bezahlen für diese Dienstleistungen mit unseren eigenen Daten.»
Auch WhatsApp & Skype überwachen
Beim Panel zur Überwachung im Internet äussern sich die Teilnehmenden zum Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit. Auszüge der Diskussion: Thomas Hansjakob, Erster Staatsanwalt des Kantons St. Gallen, will die neuen Kommunikationsformen wie Skype oder WhatsApp in die Überwachung miteinbeziehen können, während sich Walter Hediger, asut, ein Gesetzt wünscht, das genau regelt, wer welche Verpflichtungen hat. Balthasar Glättli, Nationalrat, Grüne Partei Schweiz, äussert sich klar gegen eine Vorratsdatenspeicherung und fordert getrennte Regeln für Strafverfolgung und Nachrichtendienst.
Sicherste Domain
«In Europa sind .ch und .li die sichersten Domains», sagt Serge Droz, Sicherheitsexperte bei Switch. Der Domain-Missbrauch mit Malware sei auf Schweizer Websites markant gesunken und die Anzahl der Phishing-Fälle habe, im Gegensatz zu anderen Domain-Endungen, nicht weiter zugenommen. Ausschlaggebend für den Erfolg sei ein weltweit einzigartiger Prozess für Malware und Phishing in der Schweiz sowie die Zusammenarbeit des Bundesamt für Kommunikation (Bakom) mit Switch, den Registraren, Hostern und den Haltern der Domain.
Für Philippe Metzger und Stéphane Bondallaz vom Bakom ist klar: „Ist die Schweiz drin, gehört .swiss dran.“ Anträge für .swiss-Domains würden nur zugeteilt, wenn die im Handelsregister eingetragene Gesuchstellerin einen ausreichenden Bezug zur Schweiz vorweisen könne.
Internet Governance
In einer Panel-Diskussion lobten die anwesenden Vertreter der Internet-Gemeinschaft die Zusammenarbeit zwischen den Regierungen, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft. Sie hat sich für die Internet Governance als das stabilste Modell herauskristallisiert, hiess es. Nationale Interessen und Gesetzgebungen könnten jedoch zu einer Fragmentierung des Internets führen. Die Internet-Gemeinschaft ist sich jedoch einig, dass dies verhindert werden muss.
Pressemeldung im Auftrag von Switch