Weg von Russland – Kaspersky‘s Datenzentrum kommt nach Zürich
Kaspersky Lab zügelt seine Infrastruktur von Russland in die Schweiz: In Zukunft werden Daten europäischer Kunden in Zürich gespeichert und verarbeitet.
Kaspersky Lab verlagert eine Reihe wichtiger Prozesse von Russland in die Schweiz, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Auch für mehr Transparenz will man sorgen – das neue Rechenzentrum soll dereinst von unabhängigen Kontrolleuren beaufsichtigt werden. Dies kommt wohl nicht von ungefähr: Laut Medienberichten sah sich der IT-Sicherheitsanbieter im letzten Herbst mit US-Spionagevorwürfen im Zusammenhang mit dem russischen Geheimdienst konfrontiert.
Das Rechenzentrum in Zürich soll bis Ende 2019 eingerichtet sein und alle Informationen von Nutzern in Europa, Nordamerika, Singapur, Australien, Japan und Südkorea speichern und verarbeiten.
Verlagerung der Software-Integration
Auch die Finalisierung seiner Softwareproduktion wird nach Zürich verlegt: Bis Ende 2018 will der Anbieter Kaspersky-Produkte und Signatur-Datenbanken zur Bedrohungserkennung (AV-Datenbanken) in der Schweiz erstellen und dort mit einer digitalen Signatur versehen, bevor sie an Endkunden auf der ganzen Welt verteilt werden. Die Verlagerung stelle sicher, dass jede neu zusammengestellte Software von einer unabhängigen Organisation verifiziert werden könne, betont das Unternehmen.
Erstes Transparenzzentrum
Der Quellcode der Produkte sowie seine Softwareupdates sollen in einem eigens eingerichteten Transparenzzentrum zur Überprüfung durch interessierte und berechtigte Dritte zur Verfügung stehen, wie Kaspersky wissen lässt. Dieses sogenannte Transparenzzentrum, das ebenfalls in der Schweiz realisiert werde, eröffne voraussichtlich noch in diesem Jahr. (rs/pd)