Oeko-Tex Neuregelungen 2018

Die Oeko-Tex Gemeinschaft setzt auch im Jahr 2018 alles daran, die Themen Verbraucherschutz und Nachhaltigkeit entlang der textilen Wertschöpfungskette weiterhin gezielt zu unterstützen. Die Anpassungen der bestehenden Richtlinien des Oeko-Tex Produktportfolios sind nun nach einer dreimonatigen Übergangsfrist am 1. April 2018 für alle Zertifizierungssysteme und anderen Dienstleistungen endgültig in Kraft getreten.

Oeko-Tex setzt viel daran, den Verbraucherschutz und Nachhaltigkeit entlang der textilen Wertschöpfungskette zu unterstützen. © Depositphotos/kanareva

Die Aktualisierungen der Oeko-Tex Standards und Richtlinien basieren auf einem kontinuierlichen Erfahrungsaustausch mit Stakeholdern aus der Industrie, der Zusammenarbeit mit Initiativen und der Überwachung gesetzlicher Reglementierungen. Die Arbeit der Oeko-Tex Expertengruppen trägt so laufend wissenschaftlichen Neuerungen und Erkenntnissen sowie aktuellen Marktentwicklungen Rechnung. Nachfolgend die wichtigsten Änderungen in Bezug auf die einzelnen Oeko-Tex Produkte:

STANDARD 100 by Oeko-Tex

Textilien aus Bio-Baumwolle oder auch mit Bio-Baumwollanteilen müssen eine zusätzliche Laborprüfung auf gentechnisch veränderte Organismen (im Englischen GMO) durchlaufen, sofern das antragstellende Unternehmen seine Artikel auf dem STANDARD 100 Zertifikat mit entsprechenden Qualitätsbezeichnungen wie „Bio“ oder „biologisch“ ausloben möchte. Durch den Labortest lässt sich nachweisen, ob bei den verwendeten Baumwollmaterialien Gentechnik zum Einsatz kam oder nicht. Im Markt aktuell verfügbare Bio-Siegel und Zertifikate schließen den Einsatz von Gentechnik zwar aus, verlangen aber keine obligatorischen Labortests oder nur Stichprobenprüfungen am Baumwollsaatgut als Nachweis dafür.

Der speziell auf Textilien optimierte molekularbiologische Labortest im Rahmen der Produktzertifizierung nach STANDARD 100 by Oeko-Tex schafft hier künftig Gewissheit für Produktanbieter und Konsumenten. Eine Übersicht mit allen weiteren Neuregelungen bei der STANDARD 100 Produktzertifizierung ist unter www.oeko-tex.com/std100-neuerungen-2018 abrufbar.

ECO PASSPORT by Oeko-Tex

Das bisher zweistufige Verfahren zur Vergabe eines ECO PASSPORT Zertifikats wurde um eine zusätzliche Stufe ergänzt. Ab dem 1. April 2018 müssen Chemikalien, Farbmittel und sonstige Hilfsstoffe für die Textilproduktion nicht mehr nur einen Abgleich mit der Oeko-Tex RSL und MRSL (Stufe 1) sowie eine analytische Prüfung auf mögliche Verunreinigungen (Stufe 2) durchlaufen, sondern Oeko-Tex überprüft im Rahmen einer Vor-Ort-Kontrolle beim antragstellenden Unternehmen auch, ob der Antragsteller bzw. Produzent die von ihm gemachten Angaben bezüglich der Produktionsbedingungen tatsächlich einhält. Durch den Firmenbesuch ist Oeko-Tex in der Lage, sowohl das Umweltmanagement als auch getroffene Maßnahmen zur Produktverantwortung in Augenschein zu nehmen.

Die Durchführung der dreistufigen ECO PASSPORT Zertifizierung ist ab Sommer 2018 möglich. Firmen, die ihre Chemikalien zertifizieren lassen, haben aktuell die Auswahl zwischen zwei Zertifizierungsmodellen – der bisherigen zweistufigen Überprüfung oder der neuen dreistufigen Verifizierung inklusive CAS-Nummer-Abgleich, Labortest und Firmenbesuch vor Ort. Ab 2019 ist das dreistufige Verfahren für alle Zertifizierungen nach ECO PASSPORT by Oeko-Tex obligatorisch. Durch den dreistufigen Zertifizierungsprozess akzeptiert die ZDHC (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) den ECO PASSPORT by Oeko-Tex als Nachweis für die Konformität entsprechend zertifizierter Chemikalien mit Level 3 der ZDHC Schadstoffausschlussliste für die Textilproduktion (MRSL).

Weitere Informationen direkt unter: www.oeko-tex.com

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