Depression und Suizidprävention am Arbeitsplatz

Zum Internationalen Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober rückt WHO die Suizidprävention in den Fokus.

In depressiven Krankheitsphasen verlieren die Betroffenen die Fähigkeit, Hoffnung, Freude oder überhaupt Gefühle empfinden zu können. © Depositphotos/photographee.eu

Jedes Jahr versterben weltweit mehr als 800 000 Menschen durch Suizid, die Zahl der Suizidversuche ist um ein 10 bis 20-faches höher. Zum Internationalen Tag der seelischen Gesundheit rückt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) deshalb weltweit das Thema Suizidprävention in den Fokus.

Psychische Erkrankungen sind Hauptgrund für Suizide
In den westlichen Industrieländern erfolgt die grosse Mehrheit der Suizide vor dem Hintergrund einer psychischen Erkrankung. Dabei kommt der Depression eine zentrale Rolle zu: „In depressiven Krankheitsphasen verlieren die Betroffenen die Fähigkeit, Hoffnung, Freude oder überhaupt Gefühle empfinden zu können. Bestehende Probleme werden vergrössert wahrgenommen und eine quälende innere Unruhe stellt sich ein. In ihrer Verzweiflung sehen betroffene Menschen dann im Suizid den einzigen Weg, diesem unerträglichen Zustand zu entkommen“, sagt Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Inhaber der Senckenberg-Professur an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Goethe-Universität Frankfurt. Aufgrund der engen Verbindung von Depression und suizidalem Verhalten führt eine verbesserte Behandlung von psychischen Erkrankungen zu einer verringerten Rate suizidaler Handlungen (Suizidversuche und vollendete Suizide).

Suizidprävention und psychische Gesundheit am Arbeitsplatz: Was Unternehmen tun können
Depression und Suizidprävention sind auch ein Thema für Arbeitgeber. Psychische Erkrankungen und Depression verursachen die längsten Fehlzeiten. Psychisch erkrankte Arbeitnehmer sind mit rund 35 Tagen deutlich länger krankgeschrieben als körperlich Erkrankte. Über 40% der gesundheitsbedingten Frühverrentungen erfolgen wegen einer psychischen Erkrankung. Dabei betont Hegerl: „Die Arbeitgeber können viel dazu beitragen, dass depressiv erkrankte Mitarbeiter rascher in eine professionelle Behandlung kommen und neben grossem Leid auch Kosten durch Präsentismus und Absentismus vermieden werden. Dafür ist es nötig, dass in den Unternehmen Basiswissen und auch Handlungskompetenz zu Depression und Suizidprävention vorhanden ist.“ Schulung von Personalverantwortlichen und Führungskräften sowie Aufklärung aller Mitarbeiter sind nötig.

„Zu einer solchen Schulung gehört es auch zu lernen, wie man ein Gespräch mit einem Mitarbeiter führt, der zum Beispiel nicht mehr mit seinen Kollegen in die Kantine geht oder weinend vor seinem PC sitzt. Wie spreche ich meine Sorgen und Beobachtungen an? Welchen Rat kann man geben? Wer ist überhaupt für die Behandlung der Depression zuständig?“ erläutert Hegerl weiter. Durch die Gestaltung der Arbeit, z.B. durch Vermeidung des Schichtdienstes, kann darüber hinaus das Rückfallrisiko bei Depression reduziert werden. „Menschen mit Depression sind im gesunden Zustand oft Leistungsträger in Unternehmen und reagieren mit grosser Dankbarkeit, wenn Sie von Seiten des Unternehmens auf verständnisvolle und sachgerechte Reaktionen stossen“, betont Hegerl weiter.

Weitere Infos

www.deutsche-depressionshilfe.de

www.sgad.ch

www.du-bist-wichtig.com

 

Linktipps und Empfehlungen der Redaktion:

www.reden-kann-retten.ch

www.suizidpraevention-zh.ch

Erster Bericht der WHO zur Suizid-Prävention

Praxisbeispiele der Suizidprävention vom BAG

SBB-Dossier «Schienensuizid»

Datenlage zu Suiziden und Suizidversuchen in der Schweiz

Ritalin kann Depressionen verursachen und Suizidrisiken erhöhen bzw. entwickeln

Amok: Der ausschlaggebende Auslöser Antidepressiva?

www.ritalin-kritik.de

Sprechen Sie mit Ihrem Heilpraktiker: aus langjähriger Erfahrung der Chefredaktion wirken gegen leichte & mittlere Depressionen vor allem regelmässig eingenommene Johanniskraut-Präparate, Guarana und besonders Vitamin D. Die Behandlung bei langanhaltenden und schweren Depressionen gehört in jedem Fall in die Betreuung eines erfahrenen Mediziners. Weitere Infos gerne über die Redaktion.

„Die Ursachen für eine Depression können nach aktueller Einschätzung vielfältig sein. Schwierige Lebensumstände, Stress und Burn-Out, genetische Defekte und – heute leider noch vernachlässigt – auch Nährstoffmängel. Insbesondere ein Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12 und Vitamin D wird heute mit Depressionen assoziiert.“ (Zitat: www.vitamind.net)

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